Ein alter Mann steht auf der Rolltreppe zum Bahnsteig 10 auf dem Dortmunder Hauptbahnhof. Oben angekommen, hat er Schwierigkeiten seinen Koffer so auszurichten, dass er seinen Weg auf dem Bahnsteig fortsetzen kann.
Ein alter Mann steht auf der Rolltreppe zum Bahnsteig 10 auf dem Dortmunder Hauptbahnhof. Oben angekommen, hat er Schwierigkeiten seinen Koffer so auszurichten, dass er seinen Weg auf dem Bahnsteig fortsetzen kann. Hinter ihm steht ein kaum jüngerer Herr, der aus Angst nicht voranzukommen, wie aus der Pistole geschossen, den eher hilfebedürftigen alten Mann mit Worten beschimpft, die nicht druckreif sind. Er lässt vor gefühlt 150 Reisenden seinen ganzen Stress raus. Die Bezeichnung „oller Opa“ war dabei das harmloseste.
Stress ist eine allseits beliebte, kurz und knackige Bezeichnung für die Zeiten, in denen wir uns überfordert, unter Druck oder gehetzt fühlen. In den letzten zwei Wochen eines Jahres nimmt dieser Zustand nahezu jeden in Beschlag.
Der eine will noch ein paar Geschenke zum Weihnachtsfest besorgen, die andere hat noch jede Menge Dinge auf dem Zettel, die vor dem 31.12. erledigt werden müssen. Arbeiten müssen abgeschlossen, Fristen eingehalten werden.
Da kann mann/frau schon mal unter Druck geraten. In manchen Begegnungen lässt der ein oder andere dem Druck durch eine falsche Bemerkung, eine unnötige Geste oder ein blitzartiges Gewitter freien Lauf.
Bei Paulus habe ich heute einen traumhaften Lösungsansatz gefunden. ‚So sind wir nicht auf das Schwere fixiert, das wir jetzt sehen, sondern blicken nach vorn auf das, was wir noch nicht gesehen haben. Denn die Sorgen, die wir jetzt vor uns sehen, werden bald vorüber sein, aber die Freude, die wir noch nicht gesehen haben, wird ewig dauern.’ 2. Kor. 4:18
In diesem Sinne wünsche ich allen Lesern in den verbleibenden Tagen des Jahres einen sorgenfreien Blick nach vorn. Nicht weil wir das bestehende verdrängen wollen, sondern um uns von der Vorfreude des Zukünftigen mitnehmen zu lassen.
eine gesegnete Zeit!
Manuel Bendig